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Australien

Heute zählt Australien zu den füh­ren­den Weinländern der Welt – in Down Under wird mehr Wein pro­du­ziert als in Deutschland. Vor allem aus­tra­li­scher Rotwein hat inter­na­tio­na­le Anerkennung erlangt. Rund 60 Prozent der Weinanbaufläche in Australien wird mit roten Rebsorten bepflanzt. Sie ste­hen vor­wie­gend in Weingärten im Süden des Landes. In den Bundesstaaten Victoria, New South Wales und South Australia wird beson­ders viel Wein hergestellt.

Beliebteste Rebsorten und bekann­tes­te Weine in Australien
Etwas mehr als 40% der ange­bau­ten Weine sind wei­ße Reben- zäh­len Chardonnay, Sémillon, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer, Riesling. Die rest­li­chen fast 60% sind rote. Hierunter zäh­len an ers­ter Stelle Shiraz, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Tempranillo.

Wichtigste Anbaugebiete
- South Australia: Barossa Valley Mc Laren Vale, Riverland, Coonawarra, Adalaide Hills
- Western Australia: Margret River, Swan Valley
- Victoria: Goulburn Valley, Yarra Valley, Pinisula
- New South Wales: Hunter Valley, Reverina
- Canberra: Hunter Valley, McLaren Vale
- und Tasmania.

Hauptumschlagsplätze (Häfen)
Melbourne, Adalaide, Perth

aus Länderberichte WEIN+MARKT 3|2024

Auch Australien-Kenner wol­len sich aktu­ell nicht zu einer Schätzung der Weinernte 2024 bewe­gen las­sen, nicht ein­mal in der Tendenz. In eini­gen Regionen scheint die Menge an geern­te­ten wei­ßen Trauben gerin­ger als zunächst erwar­tet zu sein, und bei Rotweinen gibt es die Befürchtung, dass Weinberge man­gels Lukrativität nicht geern­tet wer­den. Die aus­tra­li­sche Weinwirtschaft befin­det sich in einer schwie­ri­gen Situation. DieHoffnung ist groß, dass die zu Ende März auf­ge­ho­be­nen chi­ne­si­schen Zölle ent­schei­den­den Auftrieb geben. Das ist auch not­wen­dig, denn die Einführung der Zölle 2020 hat Australien enor­me Probleme berei­tet. Es ist Australiens Weinbranche nicht gelun­gen, Ersatz für den Absatz in China zu gene­rie­ren. So kommt es zur kurio­sen Situation, dass 2023 die kleins­te Ernte des Jahrhunderts war und die Preise trotz­dem fie­len, weil die Winzer nach wie vor auf gro­ßen Rotweinbeständen sit­zen.  Die Aufhebung der chi­ne­si­schen Zölle sorgt nun für etwas Belebung bei den Preisen, doch kaum jemand glaubt dar­an, dass der Export nach China wie­der­das Niveau vor der Krise erreicht. Ob die Öffnung des chi­ne­si­schen Markts die Lage der aus­tra­li­schen Weinwirtschaft daher ent­schei­dend ver­bes­sert, bleibt abzu­war­ten. Bezeichnend für die Unsicherheit ist ein Vorschlag von Accolade Wines. Der Weingigant (s. S. 6) bot den Winzern einer Erzeugergemeinschaft in Riverland an, sie dafür zu bezah­len, dass sie einer Aufhebung bestehen­der  Abnahmegarantien Accolades zustimm­ten. Ebenso bezeich­nend für die gerin­ge Zuversicht ist, dass die  Erzeugergemeinschaft den Antrag mit gro­ßer Mehrheit ablehn­te. Insgesamt steht die Anbaufläche Australiens unter Druck, weil sich vie­le Winzer über­le­gen, wel­che wirt­schaft­li­che Zukunft der Weinbau bietet.