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Spanien

Das Land hat die größ­te Rebanbaufläche der Welt. Etwa 967.000 ha Rebanbaufläche wer­den von etwa 150.000 Winzern in knapp 5.000 Bodegas (Weingüter) und Abfüllbetrieben bewirt­schaf­tet. 2014 wur­de Spanien erst­mals welt­weit zum größ­ten Exporteur von Wein.

Spanien hat eine uralte Weintradition und gilt als facet­ten­rei­cher Weingigant. Mit über 1 Million Hektar Anbaufläche für Wein ist Spanien welt­weit Spitzenreiter. Diese rie­si­gen Flächen wer­den von über 150.000 Winzern und etwa 5.000 Bodegas bewirt­schaf­tet. Durch eiser­nes Qualitätsstreben, über­leg­ten Weinanbau sowie aus­ge­klü­gel­te Aufbereitungstechniken ist es gelun­gen dem spa­ni­schen Wein welt­wei­ten Ruhm und Wertschätzung ein­zu­brin­gen. Bedingt durch die diver­sen Ausprägungen des Terroir kann Spanien eine gro­ße Vielfalt an unver­gleich­li­chen Rot- und Weißweinen anbie­ten, die einer­seits durch sorten­ty­pi­sche und ande­rer­seits gleich­zei­tig durch indi­vi­du­el­le Charaktereigenschaften über­zeu­gen.

Vor allem drei Klimazonen prä­gen die Weinprofile: der sehr küh­le Norden, das hei­ße Tafelland und die tro­cke­ne Küstenregion. Die meis­ten aus­ge­zeich­ne­ten Weine kom­men aus dem Norden Spaniens. Seit der Qualitätsoffensive sind Rioja und Navarra zum Aushängeschild spa­ni­schen Rotweins gewor­den. Aber auch in punc­to Weißwein sind die­se bei­den Regionen an der Spitze. Andere spa­ni­sche Regionen wie Katalonien mit den Anbaugebieten Priorato und Penédes sowie die Gebiete Rueda und Ribera del Duero haben sich stark ent­wi­ckelt. Der Süden Spaniens ist dage­gen seit Jahrhunderten für auf­ge­sprite­te Weine wie den Sherry bekannt. Der spa­ni­sche Rotwein ist durch die enor­me Vielfalt an Rebsorten geprägt. Heute sol­len noch über 600 ver­schie­de­ne Traubensorten in Spanien ange­baut wer­den. Trotz die­ser gro­ßen Vielfalt sind nur eini­ge weni­ge Rebsorten sehr erfolg­reich. Diese bil­den die Basis für die meis­ten Rotweine Spaniens. An ers­ter Stelle ist hier der Tempranillo zu nen­nen, der durch sei­nen sei­di­gen und rei­fen Charakter über­zeugt. Ergänzt wird die­ser häu­fig mit Garnacha und Monastrell, die­se run­den den Charakter des Tempranillo per­fekt ab. Die groß­ar­ti­ge Qualität spa­ni­scher Weißweine war lan­ge eher unbe­kannt. Doch dies hat sich in den letz­ten Jahren geän­dert. Die fri­schen und fruch­ti­gen Weißweine aus Albarino, Verdejo & Co. erlan­gen immer mehr Ruhm, erfreu­en sich zuneh­men­der Beliebtheit und sor­gen immer wie­der inter­na­tio­nal für Aufsehen.

Vino de Mesa (VdM) / Vino de España
Die Bezeichnung Vino dde Mesa ist mitt­ler­wei­le ver­bo­ten. Nach der neu­en Kennzeichnung (Vino de España) dür­fen die­se Weine auch Rebsorten- und oder/ Jahresangaben ent­hal­ten. Es han­delt sich um die nied­rigs­te Qualitätsstufe.

Vino de la Tierra (VdT) / Indicación Geográfica Protegida (IGP)
Vino de la Tierra (Landwein) oder der neue Begriff Indicación Geográfica Protegida (geschütz­te geo­gra­fi­sche Angabe) ist ein Prädikat für typi­sche Gebietsweine. Der Wein muss aus dem fest­ge­leg­ten Gebiet und aus zuge­las­se­nen Rebsorten sein und die fest­ge­leg­ten qua­li­ta­ti­ven Voraussetzungen erfüllen.

Denominación de Origen (DO) / Denominación de Origen Protegida (DOP)
Hierbei han­delt es sich um die kon­trol­lier­te Herkunftsbezeichnung, bzw. zukünf­tig um die geschütz­te Ursprungsbezeichnung, die wie bei der fran­zö­si­schen AOP-Bezeichnung stren­ge Kriterient bzgl. Erträgen, Rebsorten, Weinbau- und Vinifizierungstechniken, Art der Lese und Alkoholgehalt vor­gibt sowie Weinanalysen und Verkostungen vorschreibt.

Denominación de Origen Calificada (DOCa) / Denominación de Origen Protegida (DOP)
Die DOCa ist bis­her die höchs­te Qualitätsstufe für Weingebiete, deren her­aus­ra­gen­de Weinanbaugebiete beson­ders sorg­fäl­tig kon­trol­liert wer­den. Rioja erhielt 1991 erst­mals die­sen Status. Priorat folg­te; jedoch wird hier statt DOCa auch oft­mals DOQ ver­wen­det. Durch das neue Bezeichnungsrecht, wer­den auch die­se Regionen zukünf­tig DOP sein.

aus Länderberichte WEIN+MARKT 3|2024

Die spa­ni­schen Weinimporte nach Deutschland stei­gen auf­grund nied­ri­ger Preise, wobei der Preis pro Hektoliter im Vorjahr um 3 Prozent gesun­ken ist. Spanien liegt nun mit 4,21 Millionen Hektolitern men­gen­mä­ßig auf dem zwei­ten Platz in Deutschland und hat den Umsatz um 10,6 Prozent gestei­gert. Obwohl die Importe von Fasswein um 14 Prozent gestie­gen sind, bleibt ihr Anteil bei 78 Prozent, wäh­rend Spanien mit Flaschenwein einen Umsatz von 189 Millionen Euro erzielt hat. Der Anteil von Weißwein an den Importen stieg auf 67 Prozent, wäh­rend der von Rotwein auf 33 Prozent fiel, und Likörweine ver­zeich­ne­ten einen Anstieg von 0,9 Prozent nach Menge und 9 Prozent nach Umsatz.